Es wird Züchter geben, die werden mich für diese Meinung würgen, köpfen, meucheln, an einen Baum binden und wie eine alte Hexe verbrennen.
Man sagt und im Standard steht es geschrieben: Der Malamute darf keine blauen Augen haben. Punkt. Komma. Aus.
Warum eigentlich nicht?
Malamute (genetisch nachgewiesen) mit eisblauen Augen
Ich würde es verstehen, wenn an den blauen Augen irgendeine besondere Krankheit haften würde, die Hunde schlechtere Augen hätten oder schneller erblinden würden. Was auch immer. Aber an diesen schönen blauen Augen hängt nichts, über was man sich Sorgen machen müsste und definitiv kommen immer mal wieder Malamuten mit blauen Augen auf die Welt, da sich dieses Merkmal ziemlich lange in einer Population hält und allein weitervererben kann. Es braucht kein Gegenstück dazu. Das heißt, es müssen nicht beide Elterntiere Träger des Blauaugengens sein, damit ein Welpe blaue Augen bekommt. Einer reicht vollkommen aus. Ich persönlich vermute mal, dass man die blauen Augen des Malamutes deshalb aus dem Standard gestrichen hat, um ihn besser vom Husky, bei dem sie ja erlaubt sind, unterscheiden zu können. Fakt ist aber auch, dass es Malamuten mit einem oder auch mit zwei blauen Augen gibt. Wahrscheinlich hat irgendwo mal in den hinteren Ahnenreihen ein Husky mitgemischt und nachdem es ganz früher weder DNA-Profile noch Rassetests gab, fiel das nicht weiter auf. Jedoch gab es da dann Welpen, die plötzlich ein oder zwei blauen Augen hatten.
Meine persönliche Meinung dazu ist, sollte ein Malamute blauen Augen haben, hat er sie eben. Sie tun nicht weh, er kann genauso gut damit sehen und er hat durch sie einen besonderen Ausdruck im Gesicht. Wir gehen keine Ausstellungen, die rein auf Äußerlichkeiten ausgerichtet sind und sie stören den Hund auch nicht bei seinem Job. Ganz im Gegenteil, wie haben herausgefunden, dass es Menschen gibt, die den Malamute für sein ruhiges Gemüt und seine Gelassenheit lieben, aber auch den „blue Eyes“ etwas abgewinnen können. Für uns haben wir beschlossen, dass uns das nicht weiter stört. Wir haben einen blauäugigen Rüden, der genetisch vollkommen in Ordnung ist und auch in den Gelenken keine Veränderungen aufweist. Also ein durch und durch gesunder Hund, stolzes Wesen, kraftvoller Körperbau, ausgeprägte Muskulatur, genug Schubkraft von hinten, folgsam, mit einem leichten Hang zum Schalk. Er liebt das Laufen im Gespann und zeigt dabei, was er so drauf hat. Seine blauen Augen stören ihn dabei überhaupt nicht.
Wer damit ein Problem hat und sagt: Ahhhh, das ist ein Fehler, das steht so nicht im Standard, das darf nicht sein …. was auch immer, dieser jemand muss keinen blauäugigen Malamute bei mir erstehen. Er muss eigentlich gar keinen Hund bei mir kaufen, muss sich nicht für einen interessieren, kann bei anderen Züchtern suchen, die sich strikt an den Standard halten oder ihr Augenmerk auf andere Dinge legen. Es muss kein Hund von uns sein.
Unsere Einstellung muss nicht weltkonform sein. Vielleicht machen wir gewisse Dinge etwas anders, was nicht heißt, dass es schlecht ist. Wer damit nicht kann, braucht uns nicht lieb zu haben, soll lediglich akzeptieren, dass es uns gibt.
Blauäugige Malamuten sind weder fehlerhaft noch krank noch degeneriert. Gut ja, für eine Ausstellung sind sie nicht geeignet, da der Richter die blauen Augen als schweren Fehler wertet. Aber es kann ein bombastischer Zughund sein, ein toller Familienhund und ein liebenswürdiger Kerl, so wie unser Akiak Bear Alaska.