DNA und Gesundheit

Unsere Hunde sind

HD und ED geröntgt

und werden auf 250 mögliche erbliche Defekte hin getestet. 

Möchtest du mehr wissen, wir erklären dir, wie, was und warum.

Genetische Tests

Jeder möchte gesunde Nachkommen haben und überall wird damit geworben: Unsere Welpen sind gesund!

Um einen Hund züchterisch gesund zu erhalten, muss man allerdings ein wenig weiter ausholen, um zu verstehen, dass ein Hund, der vom Tierarzt als gesund und robust diagnostiziert worden ist, nicht unbedingt gesund und robust sein muss. Auch wenn äußerlich alles passt und in Ordnung erscheint, kann ein Hund dennoch erhebliche Mängel aufweisen, die man allerdings bei einer normalen klinischen Untersuchung nicht finden wird, weil man sie gar nicht finden kann. Wir sprechen von erblichen Defekten, die der Hund vererben kann und von denen man nichts weiß, wenn man sie nicht testen lässt. Es gibt erbliche Mutationen, die bei jeder Hunderasse vorkommen können und welche, die gehäuft beim Alaskan Malamute beobachtet worden sind, weshalb es durchaus sinnvoll ist, diese zu testen.

Jetzt gibt es Menschen, die haben davon null Ahnung, also gar keinen Schimmer, weswegen ich versuchen werde, das kurz zu erklären. Man kann sich ein Gen etwas als T-Stück vorstellen und an jedem Ast des Ts hängt ein Allel. Also links eines und rechts eines. Jede genetische Krankheit hängt auf einem dieser Allele, von denen es unzählig viele gibt. Untersucht man eine gewisse Krankheit, sucht man das Gen und schaut, ob die Allele in Ordnung sind. Sind sie es, hat der Hund diese eine Erbkrankheit nicht. Ist eines mutiert, also verändert, trägt der Hund die Erbkrankheit in sich, sind beide Allele mutiert, ist der Hund betroffen und wird voraussichtlich an dieser Erbkrankheit erkranken. Früher gab es diese Tests nicht, weswegen sich gewisse Mutationen durch Inzucht gefestigt haben. Sie tauchen also allzu oft auf, weshalb man bei Anpaarung aufpassen muss. Es gibt auch Unterschiede im Erbgang. Es gibt den rezessiven Erbgang und den dominanten Erbgang. Beim rezessiven Erbgang passiert nichts, wenn der Hund nur Träger einer Krankheit ist. Er darf nur nicht mit einem Hund verpaart werden, der dieselbe Krankheit trägt, da betroffene Welpen entstehen können. Sobald ein Welpe zwei Mutationen aufweist, gilt er als betroffen. Beim dominanten Erbgang reicht ein mutiertes Alles und der Hund kann an dieser Krankheit erkranken. Erbkrankheiten sind im Allgemeinen nicht heilbar. Man kann die Symptome lindern, aber man kann den Hund nicht von seinem Defekt befreien.

Nehmen wir das einfache Beispiel DM. (Nachfolgender Text vom Genlabor Laboklin übernommen)

Die canine degenerative Myelopathie (DM) kann bei älteren Hunden aller Rassen auftreten. Häufig wird die schwere Nervenerkrankung bei den Rassen Deutscher Schäferhund und Berner Sennenhund beschrieben und sollte bei der Zucht berücksichtigt werden. Neben diesen Rassen sind aber viele weitere Rassen von der degenerativen Myelopathie betroffen. Ein erkrankter Hund zeigt ab einem Alter von etwa 8 Jahren Veränderung in der Bewegung. Bei einer DM sind die Nervenfasern (oberes Motoneuron) und das Rückenmark verändert. Die Symptome gestörte Muskelbewegungen und unkoordiniertes Laufen (Ataxie) sowie Schwäche bis Lähmung (Parese) zeigen sich zuerst in der Hinterhand und nehmen dann einen fortschreitenden Verlauf. Die Erbkrankheit ist vor allem im Rückenmark in der Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule lokalisiert. Als Risikofaktor für die Entwicklung einer DM wurde eine Variante im Exon 2 des SOD1-Gens bei vielen Rassen nachgewiesen. Bei Berner Sennenhunden gibt es zusätzlich eine Variante im Exon 1 dieses Gens, die ebenfalls mit der DM in Zusammenhang steht.

Testet man DM nicht, wird man erst beim älteren Hund bemerken, dass etwas nicht in Ordnung ist und zwar dann, wenn der Hund plötzlich Lähmungserscheinungen zeigt und seine Beine nicht mehr koordiniert bewegen kann. DM ist testbar. Man kann dieser Krankheit züchterisch begegnen, indem man keine Tiere miteinander verpaart, die beide das mutierte Gen tragen. Betroffene Tiere haben generell in der Zucht nichts verloren.

Auch beim Alaskan Malamute gibt es rassespezifische Erkrankungen, denen man Beachtung schenken sollte.

DM – Degenerative Myelopathie (oben beschrieben)

MH – Die Maligne Hyperthermie ist eine vererbte Fehlfunktion des Skelettmuskels die sich nach Gabe von Muskelrelaxantien oder flüchtigen Betäubungsmitteln entwickelt. Die Hunde leiden nach der Gabe dieser Medikamente unter Tachykardie, Hyperthermie und erhöhter CO2-Produktion.

HUU/SLC – Die Hyperurikosurie und Hyperurikämie ist eine von Geburt an auftretende Veränderung im Purinstoffwechsel. Der Gehalt an Harnsäure ist im Plasma wie im Harn um das 2- bis 4-fache höher als bei gesunden Hunden (Hyperurikämie). Es kommt zur Bildung von Blasensteinen, die häufig operativ entfernt werden müssen. Betroffene Hunde sollten vorbeugend eine purinarme Diät erhalten, außerdem muss auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

AMPN – Bei der Polyneuropathie beim Alaskan Malamute kommt es zu einer Unterversorgung der peripheren Nervenfasern und folglich zu einer Nervendegeneration. Symptome sind v.a. fortschreitende Muskelschwäche, geringe Belastbarkeit, Reflexausfälle und eine Ataxie aller Gliedmaßen, später Verlust des Stehvermögens. Aufgrund einer fortschreitenden Lähmung des Kehlkopfes kommt es zu Atemproblemen und heiserem Bellen.

PCD – Dieses Syndrom ist gekennzeichnet durch wiederkehrende Infekte des Respirationstraktes sowie verminderter Fruchtbarkeit der Rüden. In etwa 50% der Fälle kommt es zum situs inversus (Kartagener-Syndrom). Die Ursache liegt in der Bewegungsunfähigkeit der Zilien, die für die Reinigung der Luftwege verantwortlich sind sowie für die Bewegung der Spermien.

IVDD-Risiko – Bei vielen Hunderassen kommt es durch die Chondrodystrophie (CDDY) und/oder die Chondrodysplasie (CDPA) zur Verkürzung der Beine. Die CDDY ist dabei jedoch mit einem erhöhten Risiko eines Bandscheibenvorfalls (Hansen´s Type I intervertebral disc disease) verknüpft. CDDY wird semi-dominant vererbt im Hinblick auf die Beinlänge, d.h. heterozygote Hunde haben kürzere Beine als homozygot freie Hunde, während homozygot betroffene Hunde nochmals kürzere Beine besitzen als die heterozygoten. Das IVDD-Risiko wird autosomal dominant vererbt, d.h. bereits eine Kopie des veränderten Chromosoms erhöht das Risiko signifikant. CDPA ist vor allem in den kurzbeinigen Rassen bekannt und wird autosomal dominant vererbt.

JME – Erste Symptome der JME treten schon früh auf – typischerweise im Alter von etwa 6 Monaten. Die Hunde leiden unter unwillkürlichen plötzlichen Muskelzuckungen (Myoklonien), die insbesondere im Ruhezustand auftreten; diese dauern zwar nur kurz (weniger als eine Sekunde), treten jedoch oft in Serie auf und variieren stark in ihren Ausmaßen. Viele Hunde wirken während und kurz nach diesen Episoden verwirrt und ängstlich. Die Anfälle treten in über 85% der Fälle täglich auf. Im Verlauf der Erkrankung kommt es bei einigen Hunden zu den typischen epileptischen Anfällen. Die Behandlung mit Antiepileptika kann zu einer Verbesserung führen.

CD – Eine Mutation im Gen CNFB3 führt zu Cone Degeneration (CD). Cone Degeneration ist eine genetische Erkrankung, bei betroffenen Welpen degenerieren die Zapfenzellen der Retina bereits im Welpenalter. Im Alter von 8-12 Wochen sind bei betroffenen Welpen erste Symptome der Erkrankung zu erkennen. Die Zapfen sind für das Sehen bei Tag verantwortlich, daher resultiert daraus eine Tagblindheit. Betroffene Welpen meiden helles Licht, unter Umständen kann grelles Licht sogar schmerzhaft sein. Das Sehvermögen bei Nacht und in schwachem Licht ist dagegen nicht gestört. Während des Älterwerdens schreitet die Degeneration der Zapfenzellen und somit auch die Symptomatik fort.

Es gibt noch mehrere Erbdefekte der Augen, die immer mal wieder beim Alaskan Malamute auftauchen, wie PRA oder HC, die Gott sei  Dank im Rahmen unseres Testprogramms inkludiert sind. Deswegen machen große Testpakete auch Sinn, nur leider gibt es viel zu viele Züchter, die die Sinnhaftigkeit dahinter nicht sehen und deswegen keine Testungen veranlassen.

Wir haben für die Untersuchungen das Labor „Feragen“ gewählt. Feragen bietet sehr große Kombipakete an, wo weit mehr als nur das Rassespezifische getestet wird. Man ist somit auf der sicheren Seite, denn es kann durchaus vorkommen, dass auch beim Malamute genetische Mutationen entdeckt werden, die eigentlich gar nicht typisch für die Rasse sind.

Wir nutzen das Kombipaket, indem 250 genetische Krankheiten getestet werden. Finden wir etwas, können wir es von einem anderen Labor nachkontrollieren lassen. Bisher wurde aber noch bei keinem unserer Hunde eine Mutation gefunden.

 

HD und ED, etwas, was nie aussterben wird

Seit es Rassehunde gibt, gibt es diese beiden Dysplasien. Hüftgelenkdyplasie und Ellbogendysplasie. Wir sind der Überzeugung, dass diese Erkrankungen eine Folge der selektiven Zucht sind, denn in der Natur kommt beides höchst, höchst selten vor. In der Natur leben Caniden von der Jagd, fressen das, was es in ihrem Gebiet gibt und kommen nie mit Zucht, industriell gefertigtem Futter und der blöden menschlichen Naivität in Berührung. In der Natur schreit niemand: Mein Hund darf sich nur fünf Minuten pro Lebensmonat bewegen. Oder: Mein Hund muss 22 Stunden schlafen. Oder: Mein Hund frisst nur Pferdefleisch, was anderes verträgt er nicht. Oder: Mein Hund wird vegan ernährt … In der Natur leben Caniden mit dem was sie haben, passen sich an und gehen dem Menschen aus dem Weg. HD und ED sind eine gezüchtete Veränderung der Gelenke, die man irgendwie nicht wirklich weg bringt, weil unsere Hunde eben nicht leben wie Caniden und keiner natürlichen Selektion unterworfen sind.

HD und ED sind beides krankhafte Veränderungen des jeweiligen Gelenks. Zum einen das Hüftgelenk, zum anderen das Ellbogengelenk.

Bei der HD unterscheiden sich nach unseren Erfahrungen noch zwei Varianten. Einmal die HD, die beim jungen Hund entsteht, weil die Gelenkskugel einfach nicht richtig in die Pfanne hineinwächst und einmal die erworbene HD, gemacht durch ein zu lockeres Hüftgelenk, das sich in der Pfanne bewegt und mehr oder minder große Schäden verursacht. Hierbei sind aber eher schwache Sehnen und Bänder Schuld, die das Gelenk nicht richtig halten.

Gleich mal vorneweg …. es gibt eine Faustregel, die erklärt, wie groß ein Hund werden sollte. Diese Regel besagt: Nicht unter 5 Kilo nicht über 50 Kilo. Ganz einfach, weil Caniden nie dafür gemacht waren, 70kg, 80kg oder gar über 100 kg zu wiegen, genausowenig, wie sie nie dafür ausgerichtet wurden, gerade mal eineinhalb Kilo auf die Waage zu bringen. Wer also einen Zwergdackel haben möchte, der keine zwei Kilo wiegt, oder einen Chihuahua mit deutlichen Untermaßen oder einen Molosser, der satte 120 kg auf die Waage bringt, der muss damit rechnen, einen Hund zu haben, der schwer erkrankt, weil sie in eine Größe gezwungen worden sind, die von der Natur nie vorgegeben wurde.

HD selbst ist nicht nur vererbt, sondern auch wachstumsbedingt. Wächst ein großer Hund durch gutes Futter zu schnell, wird er zu viel bewegt, muss er vielleicht im alter von wenigen Monaten schon Hochleistungssport betreiben, leiden unweigerlich die Gelenke und eine HD kann entstehen, weil beim jungen Hund die Gelenke erst ineinander wachsen müssen. Hat so ein Hund eher schwache oder weiche Bänder und Sehnen, können die die Gelenkskugel nicht richtig in der Pfanne halten. Das Gelenk beginnt sich zu bewegen, zu schlagen und zu schlockern und schlägt somit die Pfanne aus. Das ist der Grund, warum ein einjähriger Hund, der auf HD-frei geröntgt wurde, im Alter auf einmal schwerer HD vorweist. Man sieht auf einem Röntgen weder Sehnen noch Bänder, sondern nur Knochen. Ist das Gelenk zu locker, besorgt die Zeit den Rest. Andersherum kann ein Hund, der nicht die allerschönste Hüfte hat, sturmalten werden, weil Sehne und Bänder stark genug sind, um die Kugel in der Pfanne zu halten. Je stärker der Hund bemuskelt ist, desto stabiler ist ein vielleicht unsauberes Hüftgelenk.

Bild eines Hundes mit schwerer HD

Bild eines Hundes mit einwandfreier Hüfte

 

Mit der ED ist es nicht anders, obwohl die ED vollkommen anders aussieht und wesentlich schwerer zu sehen ist, als die HD auf den obigen Bildern. Die ED ist ein chronisch verlaufender Krankheitskomplex besonders großer, schwerer und schnellwüchsiger Hunderassen. Bei der ED verändern sich die Knorpel- und Knochenteile im Gelenk, wobei die Bewegung eingeschränkt ist oder starke Schmerzen verursacht.

Am linken Bild sieht man die Stufen, die ein reibungsloses Durchrutschen des Gelenks nicht ermöglichen.

Beim rechten Bild kann das Gelenke ohne Hindernis arbeiten.

 

Wir wollen natürlich keine Gendefekte weiterzüchten, noch wollen wir HD oder ED erkrankte Tiere. Das bei einem Hund immer etwas sein kann, ist klar, es handelt sich um ein Lebewesen, aber was wir ausschließen können, schließen wir aus. Wenn man von Gendefekten weiß, kann man darauf reagieren. Auch die Hüfte sollte kontrolliert werden, obwohl es kein Garant dafür ist, dass der Hund nie Veränderungen in den Gelenken aufweisen wird. Erstens ist nicht jeder Hund gleich, nicht jeder Hund wird gleich bewegt, nicht jeder Hund ist gleich bemuskelt, nicht jeder Hund wird gleich gefüttert … und, und, und. Es muss auch dem jeweiligen Besitzer klar sein, dass ein Hund, der viel zu fett ist, kaum bewegt oder schlecht ernährt wird, keine gesunde Grundlage hat.

DNA-Profile und ihre Bedeutung

Gleich vorneweg … Ich habe bisher noch keinen Alaskan Malamute bekommen, bei dem ein DNA-Profil mit Abstammungsgutachten gemacht worden ist. Das DNA-Profil ist der genetische Fingerabdruck eines jeden Hundes und ist notwendig, wenn man beim Welpen ein Abstammungsgutachten machen lassen möchte. Das Abstammungsgutachten erstellen Labore wie Feragen oder Labogen anhand der DNA-Profile der Elterntiere. Es wird errechnet, ob der Nachkomme wirklich der Nachkomme von den im Papier angegebenen Elterntieren sein kann.

Bekommst du zu deinem Alaskan Malamute lediglich eine Ahnentafel, wo drei oder vier verschiedenen Generationen ersichtlich sind, heißt es noch lange nicht, dass das stimmt. Ein Abstammungsgutachten gibt Aufschluss darüber, ob die angegebenen Eltern auch stimmen.

Ja, wir haben bereits Alaskan Malamutes mit FCI Papieren gekauft und nein, bisher war nirgends ein DNA-Profil oder ein Abstammungsgutachten dabei. Manchmal frage ich mich schon, ob die Registrierstellen egal welches Vereines oder Verbandes noch nichts von „Betrug“ gehört haben. Sie verlassen sich auf die Angaben der Züchter, ohne sie zu kontrollieren. Wer weiß, vielleicht hatte die planmäßig gedeckte Hündin noch ein Techtel Mechtel mit einem anderen Rüden. Theoretisch könnten die Welpen zwei verschiedenen Väter haben, aber nur einer wird eingetragen. Meine persönliche Meinung ist, zu absolut jedem Rassehund gehört nicht nur die Ahnentafel, sondern auch das DNA-Profil mit Abstammungsgutachten, welches beweist, dass die Angaben auch stimmen. Die Papiere für meinen Pferde werden ohne dem nicht mal ausgestellt. Da funktioniert das schon lange, aber in der Hundezucht hat es sich noch nicht herumgesprochen.

Ja, wir lassen bei jedem unserer Hunde ein DNA-Profil erstellen und ja, auch jeder Welpe bekommt natürlich ein DNA-Profil mit Abstammungsgutachten, welches beweist, dass die angegebenen Eltern auch die richtigen sind.

In diesem Sinne kann ich jetzt nur hoffen, dass du etwas schlauer geworden bist, was die Hundezucht betrifft. Wenn nicht. schreib mir. Ich erkläre es gerne nochmal.